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Netzwerk will Zukunftstechnologie Wasserstoff voranbringen

Wasserstoff gilt als wichtiger Baustein für den klimaneutralen Umbau der Wirtschaft - ein Netzwerk in der Lausitz will den Energieträger dafür zum Aushängeschild in der Region machen.

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Die Projektpartner Industrie- und Handelskammer Cottbus, CEBra - Centrum für Energietechnologie Brandenburg e.V. und das Fraunhofer Institut Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik in Zittau haben ihre Kompetenzen daher gebündelt, um die Netzwerk- und Projektarbeit zu professionalisieren sowie regionale Wasserstoffprojekte zu initiieren und fachlich zu begleiten.

Das brandenburgisch-sächsische Wasserstoffnetzwerk „DurcH2atmen“ soll unter anderem regionale Wasserstoffprojekte beraten und fachlich begleiten. Das Bundwirtschaftsministerium stellt dafür 200 000 Euro je Projektpartner bis Ende 2023 bereit. Auch für die berufliche Qualifizierung und Anpassung von Lehrplänen wollen sich die Projektpartner einsetzen, etwa bei Ausbildungsberufen.

Das Netzwerk hat nach eigenen Angaben mittlerweile knapp 100 Partner mit über 60 Produktideen. Dazu zählen der Bau von Speicherkraftwerken, der Aufbau eines flächendeckenden Wasserstofftankstellennetzes oder die Umstellung der Bus- und Abfallfahrzeuge auf Wasserstoffantrieb.

Projekte für den Einsatz von grünem Wasserstoff laufen nach Angaben des Netzwerks bereits. Die Cottbusverkehr GmbH bereitet die Beschaffung der ersten Busse mit Brennstoffzellenantrieb vor und schickt diese 2022 auf die Straße. Mit Unterstützung des Energieunternehmens Leag wird auch eine Anlage zur Herstellung von Wasserstoff aus erneuerbarem Strom errichtet.

„Die mit diesem Projekt verbundene Wertschöpfung soll möglichst in der Region bleiben“, hatte der Thomas Hörtinger vom Bereich Kraftwerke bei der Leag erklärt. Die lokale Erzeugung und Speicherung von Wasserstoff und seine Abnahme und Nutzung als Treibstoff sei vor Ort betriebswirtschaftlich sinnvoll, weil keine langen Transportwege nötig seine.

In Görlitz fokussieren sich Wissenschaftler und Projektpartner auf eine komplette Wasserstoffwertschöpfungskette. Dabei geht es um die Kopplung der Sektoren Energie und Verkehr. Siemens Görlitz liefert demnach Produkte und Lösungen zur Strom- und Wärmeerzeugung. Wissenschaftler unter anderem des Fraunhofer-Instituts werden entlang der forschen und arbeiten - von der Energiegewinnung über die Speicherung bis hin zur Verwendung für Endprodukte.

„Wasserstoff hat das Potenzial, eines der wichtigsten technologischen Aushängeschilder der Lausitz zu werden. Die mittlerweile über 60 Projekt- und Produktideen von Unternehmen, Wissenschaftseinrichtungen und Investoren rund um das Thema Wasserstoff bestärken uns in der Annahme, die Zukunft dieser umweltfreundlichen Technologie in der Lausitz entscheidend mitgestalten zu können“

Jens Krause, Sprecher des Wasserstoffnetzwerkes Lausitz „DurcH2atmen“, IHK Cottbus