Innovationspreisträger, spannende Kontakte und Netzwerken auf der Vernetzungsveranstaltung für das Transformationsthema Nachhaltige Produktion
Innovationen entstehen häufig an den Nahtstellen von Branchen, wenn unterschiedliche Erfahrungshorizonte aufeinander treffen. Die erste Cross Cluster Konferenz - Nachhaltige Produktion hat einen Gelegenheitsraum geschaffen, den Vertreterinnen und Vertreter der Cluster Kunststoffe und Chemie, Metall sowie Ernährungswirtschaft am 29. Juni 2023 in Potsdam als Auftakt genutzt haben.
Hier trafen sich Expertinnen und Experten aus drei Branchen zum gemeinsamen Austausch. Es wurden branchenübergreifende Kontakte geknüpft, neue gemeinsame Projektideen entwickelt und die Zielstellung des Transformationsthemas Nachhaltige Produktion diskutiert. Und nicht zuletzt sollen aus diesen ersten branchenübergreifen Annäherungen clusterübergreifende Lösungsgemeinschaften gebildet werden. Denn in der Überzeugung, dass die Herausforderungen der Transformation unserer Wirtschaftsweise nur gemeinsam bewältigt werden kann, waren sich alle Teilnehmenden einig.
Mit seiner Keynote "SpeedUp! Mit innovativer Digitalisierung die Dekarbonisierung vorantreiben“ feuerte Hans Rüdiger Lange von der Ökotec Energie Management GmbH die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an, auch mit Hilfe von digitalen Tools mehr Geschwindigkeit bei Effizienzsteigerung, Ressourcenschonung und Überprüfung der eigenen Prozesse aufzunehmen.
Mit Hilfe praktischer Beispiele zeigte er Möglichkeiten und Chancen für die Unternehmen in Brandenburg auf, die es beispielsweise schaffen, Prozesswärme effizient zu nutzen oder Kühlprozesse besser zu steuern.
Agile Clusterstrukturen sind unser Beitrag, um Unternehmerinnen und Unternehmer in Brandenburg bei Ihren Aktivitäten auch zukünftig zielgerichtet zu unterstützen. Wie das funktionieren kann, was es braucht, um die eigene Produktion nachhaltiger aufzustellen und wie dafür auch die Wissenschaft im Land genutzt werden kann, dass diskutierten drei Expert*Innen aus den federführenden Clustern.
Dorothee Berger von der Christine Berger GmbH & Co. KG betonte, dass nachhaltige Bestrebungen fest im unternehmerischen Handeln verankert sind, jedoch am Ende auch von den Kundinnen und Kunden honoriert werden müssten. Dies unterstützte Fabian Hoppe von den Nordostchemie Verbänden. Als zumeist erste Kettenglieder der Wertschöpfungskette sieht sich die Chemie- und Kunststoffbranche der Herausforderung ausgesetzt, dass Abnehmer ihrer Produkte die nachhaltigeren Ausgangsstoffe nicht am Point of Sale platzieren könnten. Beide waren sich jedoch einig, dass die weitere noch engere Zusammenarbeit in Zukunft innovative Projekte für beide Seiten hervorbringen kann.
Prof. Reiff-Stephan, Clustersprecher Metall und Vizepräsiden Studium und Lehre an der TH Wildau betonte die Notwendigkeit von gut ausgebildeten Fachkräften, die gerade für die Umsetzung der Thematik Nachhaltigkeit in den Unternehmen gebraucht würden. Hierfür bieten wissenschaftliche Einrichtungen im Land zukünftig mehr und mehr niederschwellige Angebote, die Unternehmen Optionen für die eigenen Mitarbeiter bieten werden.
Der Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung des diesjährigen Brandenburger Innovationspreises an drei innovative und nachhaltige Unternehmensideen aus Brandenburg.
Die unabhängige Expertenjury wählte aus einem Kreis von sechs Finalisten in diesem Jahr ein induktives Ladesystem, das Produktion und Logistik ökologischer und gleichzeitig effektiver werden lässt, ein Verfahren zur Beschleunigung des Ernteprozesses von Safran und zur Bewirtschaftung ungenutzter Landflächen sowie ein einzigartiges Vormischverfahren, das die CO2-Emissionen in der Betonproduktion um 30 Prozent reduziert als Preisträger aus. Den Sonderpreis erhält eine Windkraftanlage, die Windböen zur Stromgewinnung im urbanen Raum nutzt.